Warum ich mich vegan ernähre und meine 5 Tipps für den Anfang
Ich werde oft gefragt warum ich mich vegan ernähre und wie ich das schaffe auf so vieles zu „verzichten“. In diesem Beitrag möchte ich das gerne festhalten. Vielleicht interessiert oder inspiriert es euch.
Bereits im Kindesalter war ich kein sonderlicher Fleisch-Freund. Ich hab Beilagen und Gemüse schon immer Fleisch und Fisch vorgezogen. Genau wie bei Milch, die kann ich seit ich denken kann nicht leiden. Ich hab auch immer angegeben eine Milchallergie zu haben um sie nicht trinken zu müssen. (Für Süßigkeiten, Fruchtjoghurt und Käse galt das natürlich nicht :D)
Vor gut 3 Jahren hab ich die 30-Tage-Vegan-for-Fit-Challenge mit Hilfe des Buches Vegan for Fit* von Attila Hildmann gemacht. Nach dem ersten Einkauf war ich erstmal von den Kosten geschockt. Ich hab davor nicht wirklich viel im Reformhaus gekauft und der stolze Preis für ein Glas Mandelmus hat mich schon mal blöd schauen lassen. Nichtsdestotrotz hab ich meine Vorratsschränke mit Lebensmittel gefüllt von denen ich zuvor noch nie gehört hatten. Strickt nach Buch habe ich die 30 Tage durchgezogen und war begeistert. Das Essen war wirklich lecker, mein Wohlbefinden um einiges besser als zuvor und ich war so fit wie noch nie.
Mir geht es so gut wie noch nie!
Bei dieser „Diät“ verzichtet man außerdem auf raffinierten Zucker und Weißmehl. Der einzige Nachteil ist, dass Haufenweise Agavendicksaft zum Süßen verwendet wird. Den könnte man aber jetzt im Nachhinein bestimmt auch gut ersetzen. Nach diesen 30 Tagen war ich mehr als überzeugt von der veganen und gesunden Ernährungsweise. Mit Sport hab ich allein in diesem Monat 4 kg abgenommen und das obwohl ich 3x pro Tag richtig viel gegessen habe. Da sieht man mal was Ernährung so ausmachen kann.
Vegane Gerichte haben meinen Speiseplan bereichert und meinen kulinarischen Horizont erweitert.
Nach diesen 30 Tagen war ich neugierig. Immer mehr haben vegane Rezepte meinen Speiseplan bereichert und ich hab richtig tolle Lebensmittel dadurch kennengelernt. Das Vorurteil, dass man als Veganer wohl nichts mehr essen könnte wurde dann auch schnell abgelegt und mein kulinarischer Horizont extrem erweitert. Seit gut zwei Jahren esse ich nun überhaupt keine tierischen Produkte mehr, weil ich es einfach nicht mehr vertrage. Ich hatte letztes Jahr ein paar Mal richtig schlimme Bauchkrämpfe nachdem ich Käse gegessen habe und seitdem lass ich einfach die Finger davon. Man sollte auf seinen Körper hören was einem gut tut und was nicht.
Außerdem hab ich mich auch mehr mit dem Thema Fleisch- und Milchproduktion auseinandergesetzt. Einige sehr ergreifende Dokus haben meine Ernährungsweise dann noch bestätigt. Ich verurteile niemanden der Fleisch isst aber ich lege allen nahe sich wirklich mit der Herkunft und Qualität der Lebensmittel auseinanderzusetzen und den den Konsum etwas zu überdenken.
Seit ich mich vegan ernähre esse ich auch viel gesünder. Man kontrolliert einfach viel mehr die Inhaltsstoffe von Produkten und ich persönlich greife dann lieber zu Naturprodukten. Mit der Biokiste und Gemüse aus Mama’s Garten bin ich außerdem bestens versorgt. Was einem natürlich klar sein sollte: Ausgewogenheit ist sehr wichtig und beim Zusammensetzen der Mahlzeiten sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass eine ausreichende Nährstoffzufuhr gegeben ist. Vitamin B12 muss man beispielsweise supplementieren, da es unser Körper nur aus tierischen Lebensmitteln aufnehmen kann. Ich bin natürlich keine Ernährungsexpertin aber ich würde es jeder und jedem empfehlen sich einmal im Jahr vom Arzt durchchecken zu lassen um möglichen Mängeln vorzubeugen.
Hier sind meine 5 Tipps wenn man beginnt sich vegan zu ernähren:
Vegan heißt nicht gleich gesund – Inhaltsangaben lesen
Einen großen Bogen mach ich nach wie um jegliche Art von künstlichen Ersatzprodukten. Wie oben schon erwähnt mochte ich Fleisch nie so wirklich gerne. Umso weniger will ich irgendwelche Produkte die wie Fleisch schmecken. Viele Firmen stellen vegane Fertigprodukte her die von gesund weit entfernt sind. Kontrolliert einfach die Inhaltsstoffe der einzelnen Lebensmittel, wenn zu viele Inhaltsstoffe, E-Nummern oder Zucker enthalten sind würd ich lieber die Finger davon lassen.
Vorbereitung ist Alles
Wenn man nicht gerade in Berlin zu Hause ist und an jeder Ecke super veganes Essen geboten bekommt braucht man bestimmt anfangs mehr Zeit um sich Essen für unterwegs vorzubereiten. Auch ich lerne immer noch, dass man sich nicht darauf verlassen darf, dass es überall vegane Alternativen gibt. Tolle Snacks für unterwegs sind diese Muffins, Quinoasalat, diese Maki oder mal ein leckerer Salat. In diesem Beitrag findet ihr übrigens mein Geschirr, welches ich für unterwegs verwende.
Probiere neue Gemüse- und Getreidesorten
Gemüse mit verschiedenen Getreidesorten, wie Hirse, Buchweizen, Quinoa oder Reis schmeckt mir persönlich richtig gut. Mit vielen frischen Kräutern und Gewürzen ist das auch überhaupt nicht mehr langweillig und ich könnte das jeden Tag essen.Ein riesiger Fan bin ich von Buchweizen, der schmeckt nicht nur als Porridge oder Pancakes lecker sondern ist auch richtig gesund. Hier gibt es außerdem ein tolles Rezept für ein glutenfreies Buchweizenbrot. In Asien genieße ich diese einfachen und sehr sehr leckeren Gerichte. Als ich den Blog gestartet habe, war ich noch Vegetarier und dementsprechend gibt es auch ein paar vegetarische Rezepte auf dem Blog. Die meisten sind aber vegan und ab Herbst gibt es dann auch hier wieder jede Menge neue Rezepte – versprochen.
Nachfragen
Ehrlich. Anfangs war ich auch immer skeptisch und wollte keine „Extrawurst“ wenn ich in einem Restaurant war. Ich habe es aber schon so oft erlebt, dass ich dann etwas ganz besonders bekommen hab. Wie z.B. hier im Pfefferschiff. Am besten noch vorher dort anrufen und nachfragen, so kann man sich auf den Besuch vorbereiten und notfalls zu Hause noch eine Kleinigkeit essen, wenn es mal wieder nur Salat gibt :)
Klein anfangen
Jeder Umstieg ist schwer und wenn es um Essen geht haben viele Angst auf Geschmack verzichten zu müssen. (Ich kann euch versichern, dass das bei dieser Ernährungsform bestimmt nicht passiert). Wenn man beispielsweise nur einen Tag pro Woche vegan isst oder jeden Tag eine gesunde vegane Mahlzeit zubereitet tut man nicht nur für sich sondern auch für die Umwelt etwas gutes. Viel Erfolg und Motivation.
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Ein schöner Beitrag ohne zu viel „von oben herab“ und moralischen Zeigefinger, sondern so, dass es zum Ausprobieren motiviert <3 davon sollte es mehr geben. 100% Zustimmung zu allem oben, auch wenn ich selbst hin und wieder eine gute Fleisch/Fischmahlzeiten immer noch schätze, zelebriere und auch nicht vorhabe, das zu ändern. Aber ich fühl mich von den Überzeugungen her viel näher bei den meisten Veganern als bei Omnivoren, weniger aus gesundheitlichen, mehr aus ethischen/Nachhaltigkeits-Gründen . In den letzten 2 Jahren haben sich tierische Lebensmittel auf meinem Speiseplan fast wie von selbst reduziert, einfach weil für mich immer mehr aus ethischen Gründen weggefallen ist, je mehr ich mich informiere und weil ich pflanzliches Essen einfach L I E B E. Gesund oder nicht hängt meines Erachtens nach nicht mit vegan/omnivor sondern mit anderen Entscheidungen zusammen (wie eh von dir auch thematisiert) Es gibt so viele Gründe/Vorwände GEGEN vegane(oder auch nur teilzeitvegane) Lebensweise, die drrrringend breitenwirksam entkräftet gehören. Danke dafür :)
Liebe Lisa,
ich danke dir für diesen lieben Kommentar <3 Ich finde es ja selbst furchtbar wenn einem etwas aufgezwungen wird oder wenn man ständig eines besseren belehrt wird. Deshalb will ich auch nicht in eine Schublade gesteckt werden und verwende den Begriff "Veganerin" nur äußerst selten wenn es um mich geht :) Ich finde es toll wie du das handhabst. Wenn mehr Menschen bewusst wird was eigentlich auf ihren Tellern liegt und wo das herkommt, dann wären wir schon auf dem richtigen Weg.
Bis bald und Alles Liebe,
Kathie
Wow, danke für deine ehrliche Meinung, ich esse sehr oft vegan ohne es direkt zu merken und probiere gerne neue Rezepte aus. Ob ich den Umschwung auf den kompletten veganen Lifestyle schaffe, weiß ich nicht doch ich nähere mich in langsamen Schritten, sei es eine vegane Schokolade, Nussmilch oder einfach Süßkartoffelpommes(Favorit). Ich denke dein Blogpost wird mir dabei helfen immer die guten Seiten am Veganismus zu zeigen und inspiriert mich total, vielen Dank!
Liebe Grüße Kirsten