Alleine reisen – mein Solotrip in Portugal
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Wie einige von euch vielleicht via Instagram oder durch diesen Beitrag mitbekommen haben, war ich dieses Jahr wieder in Portugal. Das war mein zweiter Urlaub alleine.
Was für mich gar nicht so außergewöhnlich ist, war für manche in meinem Umfeld schon eine nicht so gewöhnliche Sache. Ich habe viele Fragen zu meinem Solotrip in Portugal bekommen. Das hat mich dann dazu bewegt einen Beitrag zu diesem Thema zu schreiben. Vielleicht kann ich dich ja inspirieren auch eine Reise alleine zu starten.
Warum alleine?
Für mich war die erste Reise nach Portugal ein kleiner Versuch. Weil ich nicht wusste wie es sein wird für mehr als ein paar Tage allein unterwegs zu sein, hab ich mich dazu entschieden alleine an einem Retreat teilzunehmen. Nachdem ich unbedingt Yoga machen und surfen lernen wollte, war das die perfekte Möglichkeit. Ich hab mich aber auch bewusst dazu entschieden die Zeit davor und danach für mich zu nutzen und das Alleinsein zu genießen.
Seit ich alleine wohne verbringe ich auch zuhause sehr viel Zeit alleine. Das ist für mich kein Problem. Ich habe sehr viele Hobbies und Dinge die mir einfallen wenn ich Zeit habe. Ich brauche auch nicht ständig jemanden um mich, der/die mich unterhält. So war es auch kein großes Thema alleine zu reisen. Ich war auch davor schon öfter mal für mehrere Tage alleine unterwegs, aber wie gesagt, immer nur für ein paar Tage.
Wenn man immer wartet bis man jemand findet, der etwas mit einem unternimmt, kommt man am Ende vielleicht gar nicht dazu. Das wären für mich viele verpasste Chancen.
Ich schätze es natürlich auch sehr wenn ich mit Freunden unterwegs bin. Besonders im Urlaub ist es doch so, dass man die schönen Orte und Momente auch gerne mit jemanden teilen will. In einem fremden Land und unbekannten Umfeld ist das Alleinesein dann doch nochmal anders. In einigen Situationen ist man auf sich alleine gestellt. Das sollte dir vor der Reise auf jeden Fall bewusst sein. In Portugal z.B. kommt man schon ganz gut mit Englisch durch aber mir ist es auch dieses Mal passiert, dass die Vermieterin von meinem B&B so gut wie kein Wort verstand. Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt, was im Nachhinein gesehen dann auch kein Problem war. Und wenn man möchte, lernt man auch unterwegs immer mal wieder jemanden kennen.
Nachdem ich doch schon sehr viel gereist bin und öfter auf Booking.com* als auf diversen Onlineshop-Seiten unterwegs bin, war die Entscheidung für diese Reise nicht schwer. Weil ich mir auch immer folgendes sage: Wenn ich etwas wirklich machen will, lasse ich das nicht von jemand anderes abhängig machen. Wenn man immer wartet bis man jemand findet, der etwas mit einem unternimmt, kommt man am Ende vielleicht gar nicht dazu. Das wären für mich viele verpasste Chancen. Und dafür ist das Leben bekanntlich zu kurz.
Ein Retreat zum Einstieg
Ein Retreat wollte ich schon länger machen. Nach einer sehr stressigen Zeit in der Arbeit war ein Surf- und Yogaretreat einfach die perfekte Möglichkeit um zu entspannen und auch etwas Aktivität zu haben. Letztes Jahr hab ich also ein paar Tage vor dem Retreat alleine verbracht und ein paar Tage danach um den Urlaub noch schön ausklingen zu lassen. Ich würde das wirklich empfehlen. Denn so cool so ein Retreat auch ist, man hat doch einen gewissen Zeitplan und immer Leute um sich. Ich hab es aber auch ganz gern, dass ich mir die Umgebung, Lokale, Landschaft auf eigene Faust ansehe und das mache wonach mir gerade ist. Nachdem das letztes Jahr so gut funktioniert hat, habe ich das heuer gleich wieder so gemacht.
Die Kooperation war eine super Möglichkeit Arbeit und Urlaub zu verbinden und so konnte ich mir vor dem Retreat Lissabon in Ruhe ansehen und hatte danach noch eine ganze Woche, wo ich im Vorhinein noch nichts gebucht hatte. Dieses Jahr hab ich mir auch zum allerersten Mal ein Leihauto gemietet um noch unabhängiger zu sein. Ich muss zugeben das war schon ein großer Schritt aus meiner Komfortzone aber jetzt im Nachhinein einfach eine super Entscheidung, die ich auf keinen Fall bereue.
Also wie startet man?
Hier sind ein paar Anregungen, die dir dabei helfen können deinen ersten Solotrip zu starten.
Wann und wie lange?
Überlege dir wann du Zeit hast bzw. dir Urlaub nehmen kannst, wie lange du unterwegs sein kannst/willst und wohin es gehen soll. Ich würde am Anfang empfehlen vielleicht nicht sofort 3 Wochen alleine zu verreisen, wenn du das davor noch nie gemacht hast. So eine Woche bis 10 Tage würde ich dir empfehlen, falls du dir nicht sicher bist, ob dir das alleine Reisen überhaupt Spaß macht.
Wohin?
Bei der Auswahl der Destination solltest du unbedingt die Jahreszeit und beste Reisezeit beachten. Vielleicht ist in dem Land, wo du gerne hinreisen würdest gerade Regenzeit oder Hitzewelle. Vielleicht hindert dich das an deinen Aktivitäten, die du Vorort machen möchtest. Die Regenzeit sollte dich aber auch nicht unbedingt abschrecken. Ich war vor 2 Jahren während der Regenzeit in Asien unterwegs und das Wetter war trotzdem super – natürlich gibt es dafür keine Garantie. Dafür ist es in der Nebensaison auch öfter mal günstiger. Ich würde dir für den Anfang vielleicht ein Land empfehlen in dem du schon mal warst, bzw. was recht ähnlich ist zu einem wo du schon mal warst. Dann fühlst du dich bestimmt wohler. Aber das kommt auch wieder auf die eigene Komfortzone an.
Was willst du machen?
Wichtig ist natürlich auch, dass du dir überlegst was du in deiner Reise machen willst. Hast du Lust auf einen Strandurlaub und relaxen oder willst du Action und jeden Tag Programm? Danach kannst du in dem jeweiligen Land dann auch die Orte auswählen. Wenn du z.B. wie ich, surfen und Yoga machen willst, macht es auf jeden Fall Sinn sich vorab zu informieren, wo das auch angeboten wird (es sei denn du bist sowieso mit eigener Yogamatte und Surfbrett unterwegs). Es gibt unzählige Reiseblogs, Reiseführer und auch via Pinterest oder Instagram wirst du bestimmt fündig bzgl. Destinationen.
Buchen?
Ich lasse mir bei meinen Reisen meist sehr viel offen und buche nur die Flüge und die ersten paar Nächte von zu Hause aus. Bei meiner letzten Reise nach Portugal hab ich auch das Leihauto via Auto Europe schon von zu Hause gebucht. Längere Aufenthalte, wie das Retreat z.B. wurde natürlich auch schon vorab gebucht. Meistens buche ich auch max. 2 Nächte und entscheide dann Vorort ob es mir gefällt und ob ich länger an einem Ort bleibe. Verlängern ist in den meisten Fällen kein Problem. Ich besorge mir auch oft eine lokale Daten-Simkarte und buche dann unterwegs die Zimmer online via Booking*, Airbnb** oder ähnlichen Seiten. Meine Flüge suche ich meist via Skyscanner und buche sie dann direkt über die Fluggesellschaft oder den Anbieter, der das günstigste Angebot hat. Das hat bis jetzt immer sehr gut funktioniert. Wenn dir wohler dabei ist, dass du alles schon vorab buchst, kannst du das natürlich auch machen. Ich bleib nur immer ganz gerne flexibel und entscheide spontan.
Die Sache mit der Angst
Ja die Sache mit der Angst ist nicht so einfach. Ich muss von Glück sprechen, dass ich generell kein so ängstlicher Mensch bin. Ich mach mir einfach nicht zu viele Gedanken, was nicht alles passieren könnte. Das kann natürlich nicht jede/r aber ich versichere dir, dass es wirklich ein tolles Gefühl ist, wenn man mal aus seiner Komfortzone kommt und etwas macht, das einem etwas Überwindung kostet. Die Erfahrungen die man macht, kann einem niemand mehr nehmen. Dadurch wächst man auch immer ein Stück. Und nur so als Randnotiz – ich hab mich, als ich in Lissabon abends allein unterwegs war, sicherer gefühlt als bei meinem letzten Besuch in Wien. Aber man sollte es natürlich nicht herausfordern. Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst und du den Urlaub dann nicht genießen kannst, bringt es natürlich nichts die Komfortzone zu verlassen. Aber das kannst nur du selbst entscheiden.
Solotrip in Portugal – der Verlauf meiner letzten Reise
Hier ein kurzer Überblick, ich war:
- 3 Nächte in Lissabon
- 7 Nächte im Retreat in Cascais
- 4 Nächte in Carrapateira
- 1 Nacht in Cascais
- 1 Nacht in Lissabon
Lissabon
Ich hatte mir überlegt wieder einmal ein Hostel zu buchen. Das war in Lissabon doch viel günstiger als ein Hotelzimmer (alleine reisen ist definitiv teurer als zu zweit). Dies hab ich allerdings schon bei meiner Ankunft bereut. Zuerst hatte etwas mit der Buchung nicht funktioniert und man hatte auch einfach keine Ruhe in dem Zimmer. Ich war allerdings verwundert, dass ich in meinem Zimmer die jüngste war.
Wenn du allerdings nicht alleine sein willst und gerne Leute um dich hast um Anschluss zu finden, kann ich dir Hostels echt ans Herz legen. Dort findest du sofort Anschluss und auch immer Aktivitäten die du mit den anderen machen kannst. Für mich ist es eher nichts (mehr). Nach 2 großartigen Tagen in Lissabon, hab ich mir mein Leihauto am Flughafen abgeholt und bin nach Cascais gefahren. Das ist nicht weit aber ich hab trotzdem ein paar Zwischenstopps auf dem Weg eingelegt.
Cascais im Surf- und Yoga Retreat
Über meine Zeit im Retreat kannst du hier nachlesen. Ich habe gegen Ende der Woche dann entschieden wo es für mich weitergehen sollte. Letztes Jahr waren wir einmal in Carrapateira zum Surfen und ich war von dem Ort so begeistert, dass ich unbedingt wieder hin wollte um mehr als nur den Strand zu sehen. Gedacht und gemacht.
Carrapateira
Die Route dorthin verläuft an der Küste durch eine wunderschöne Gegend, wo wirklich überhaupt nichts los war. Ich habe auf dem Weg ein paar Stopps eingelegt – unter anderem in Arrifana.
Ich hab meinen Surflehrer vom letzten Jahr kontaktiert, und auch dort nochmal eine Privatstunde genommen um nochmal an der Algarve surfen zu gehen. Die Bedingungen waren an diesem Tag nicht optimal aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht.
Ich hatte vorerst vor nur 2 Nächte zu bleiben und dann weiter zu fahren aber es hat mir einfach so gut gefallen, dass ich spontan entschieden hab, noch zwei Nächte zu bleiben. Leider war mein B&B schon ausgebucht aber die nette Frau dort, hat mir sofort eine andere Bleibe organisiert wo ich dann ein ganzes Haus mit Dachterrasse für mich alleine hatte. Luxus pur für so einen Urlaub ganz alleine :) Die Tage dort hab ich dann richtig genossen, hab viel Yoga auf der Terrasse gemacht, war am Strand, wandern, laufen und bin in der Sonne gelegen. Langweillig war mir in der Zeit alleine kein einziges Mal. Ich hab einfach die Zeit genossen, und so sollte Urlaub auch sein.
Cascais & Lissabon
Nach 4 Nächten und wirklich tollen Tagen habe ich die Rückreise nach Cascais angetreten. Dort war ich am Nachmittag zum Lunch im Karma Retreat eingeladen und hatte noch einen richtig tollen Tag in Cascais bzw. am Guincho Beach. Nach einer Nacht in Cascais ging es wieder zurück nach Lissabon, wo ich mein Leihauto zurückgebracht habe und noch einen letzten tollen Tag in der Stadt verbracht habe. Ich war noch an Orten, die ich am Anfang nicht geschafft habe, hab mir noch ein paar Souvenirs besorgt bevor ich dann nach Hause geflogen bin.
Inspiriert und Motiviert?
Ich hoffe, dass dich mein Beitrag inspirieren und motivieren konnte vielleicht auch einmal alleine zu verreisen oder auch nur mal ein Wochenende woanders zu verbringen. Du kannst dir alles richten so wie du es willst und musst auf niemanden Rücksicht nehmen bzgl. deiner Tagesplanung und wenn du willst lernst du auch recht einfach andere Reisende oder Locals kennen. Das funktioniert nämlich auch einfacher wenn man alleine unterwegs ist als zu zweit oder in der Gruppe :)
Falls du noch Fragen hast kannst du die gerne als Kommentar hinterlassen oder mir eine Mail schicken. Ich beantworte sie sehr gerne.
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**Wenn du dich über diesen Link bei Airbnb anmeldest, erhältst du bei deiner ersten Buchung 30 € Rabatt.
Hello liebe Kathie, kannst du dich noch erinnern wo du in Carrapateira übernachtest hast? Bin gerade in Lissabon udn mein nächster Stopp wäre ebenfalls Carrapateira :) LG Leona
Hallo liebe Leona,
ich hatte für 2 Nächte eine total einfache Unterkunft, die aber mitten im Zentrum war. Hab damals via Booking gebucht. Such mal nach Casa Da Estela in Carrapateira. Vielleicht passt das ja für dich. Für die weiteren Nächte konnte ich in dem Gästehaus von der ansässigen Nachbarin unterkommen, weil in der gebuchten Unterkunft leider nichts mehr frei war. Ich wünsch dir eine wundervolle Zeit in Portugal und grüß mir das Meer :)
Alles Liebe, Kathie