Meine Yogalehrer-Ausbildung bei Meghan Currie
Nach einer sehr langen Pause hier gibt es heute etwas, das ich mit euch teilen möchte.
Eine sehr einschneidende Erfahrung und Veränderung in meinem Leben. Ziemlich genau vor 2 Jahren habe ich meine Yogalehrer-Ausbildung abgeschlossen. Weil ich immer wieder mal Fragen dazu bekomme, und ich auch selbst dieses Ereignis für mich festhalten wollte, gibt es hier diesen Beitrag für euch.
Vorab noch eine Info. Ich habe die Ausbildung nie mit der Absicht gemacht um hauptberuflich Yogalehrerin zu werden. Yoga begleitet mich jetzt schon einige Jahre und auch vor der Ausbildung habe ich schon zahlreiche Workshops und Kurse besucht die es in meiner Umgebung gab. Ich war selbst auf einigen Yogaretreats, hab alle möglichen Workshops, Festivals und Konferenzen besucht. Auch auf meiner Asien-Reise 2016 hab ich so ziemlich jedes Yogastudio und jeden Stil genau unter die Lupe genommen. Ich wollte immer mehr wissen und die Yogalehrer-Ausbildung war dann schlussendlich eine Entscheidung die ich nur für mich getroffen habe. Um mehr über Yoga zu lernen und um mich selbst besser kennenzulernen. Bis jetzt hab ich es keinen einzigen Tag bereut.
Meine Entscheidung bei wem ich die Yogalehrer-Ausbildung machen möchte.
Es hat ein bisschen gedauert bis ich wusste bei wem ich die Ausbildung machen wollte. Ich hab mich viel informiert und schließlich das Treffen mit Jeanette hat mich dazu motiviert mich bei Meghan Currie zu bewerben. „Warum machst du deine Ausbildung nicht bei Meghan, das ist doch genau dein Stil und das was zu dir passt“. Als ich dann meinen ersten Workshop bei ihr gemacht habe wusste ich auch wieso. Kraftvoll, dynamisch und spirituell. Selten hatte ich nach einer Einheit so ein Gefühl von Vollkommenheit wie bei ihr. Ich wusste, dass ich meine Lehrerin gefunden habe. Danke nochmal an dich Jeanette für den Ansporn. Ich hab mich beworben und wurde auch genommen, yay! Falls ihr überlegt auch selbst eine Yogalehrer-Ausbildung zu machen, schau von wem du lernen kannst. Welche Lehrerin, welcher Lehrer und welcher Yogastil passt zu dir? Diese Entscheidung finde ich persönlicher viel wichtiger als der Preis und der Ort.
200h Yogalehrer-Ausbildung auf Bali
Im November 2018 bin ich dann für 6 Wochen nach Bali. Ein bisschen Urlaub und die Ausbildung waren Programm. Ich war schon das zweite Mal auf Bali und konnte dieses Mal einfach genießen ohne den großen Drang irgendwelche Sightseeing-Trips zu machen.
Für 28 Tage war ich mit 41 anderen Yogis in einem Hotel direkt am Strand etwas nordöstlich von Bali. Eine große Gruppe dachte ich zuerst aber im Nachhinein wär mir jede und jeder einzelne abgegangen der/die nicht dabei gewesen wäre. Wir wurden eine super herzliche Familie und wir haben auch heute noch regelmäßig Kontakt.
Das Programm war stark. Jeden Tag von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr am Abend dauerte die Ausbildung (ohne Üben und Hausübung). Und das 6 Tage die Woche. Ein paar Pausen hatten wir aber die hab ich oft mit Ruhe und Schlafen oder Lernen und lesen verbracht. Zu dieser Zeit war ich nur mehr 20h in einem Dienstverhältnis und konnte mir meine restliche Zeit selbstständig einteilen. Das war auf jeden Fall wieder eine Umstellung für mich. Den ganzen Tag nur einem Thema zu widmen. Eine Challenge, die mich zum Teil schon an meine Grenzen gebracht hat.
Wir hatten jeden Morgen 3 Stunden Praxis, danach ein wundervolles Frühstück direkt am Meer, dann Theorie und Asana Lab, Mittagspause, Yoga Philosophie und am Abend wieder Praxis. Die Praxis am Abend war meistens Meditation oder Yin Yoga, je nachdem welchen Lehrer oder welche Lehrerin wir gerade hatten.
Das Team unserer Lehrer war mega. Meghan ist eine wahnsinnig tolle und lustige Lehrerin, die für mich bis heute eine riesige Inspiration ist. Falls ihr jemals die Gelegenheit bekommt mir ihr zu praktizieren, macht es unbedingt. Sharada war unsere Philosophie-Lehrerin, bei der wir alles Rund um die Yoga-Philosopie gelernt haben, alles was zu Yoga gehört und nicht Teil der Physischen Übungen (Asanas) ist. Wir hatten einen richtig tollen Workshop mit Matt Corker, ein Leadership Workshop der es in sich hatte. Ich hab mich selten so mit mir und meiner Zukunft auseinandergesetzt als wie in den Tagen mit ihm. Lindsey war unsere Anatomie-Lehrerin. Eine Physiotherapeutin und Yogalehrerin aus den USA. Ich habe die Stunden mit ihr geliebt. Anatomie ist intensiv, aber sie hat das auf eine richtig nette und verständliche Weise unterrichtet, dass ich seit der Ausbildung sehr viel mehr Interesse dafür entwickeln konnte. Bei ihr haben wir auch sehr viel Yin Yoga gemacht, was mich auch motiviert hat meine Yin-Yogalerher-Ausbiludng bei Bernie Clark zu machen.
Die Kombination und die Abwechslung war gut. Auch das Team rund um Meghan war ein Traum, unsere Betreuerinnen und Organisatorinnen waren immer da und auch Teil unserer kleinen Familie.
Wir mussten einige Bücher lesen (die ich wohl besser schon vorab gelesen hätte) hatten jeden Tag Hausübung und hatten auch noch unsere eigenen Themen mit denen wir uns beschäftigt hatten. Langweilig war mir zu dieser Zeit nie. Die Zeit war sehr intensiv, keine Frage. Aber nicht rein körperlich sondern mehr die Transformation die stattgefunden hat. Man fängt schon an sehr viel zu hinterfragen und man verändert sich auf jeden Fall in so einer Ausbildung. Es hat mir richtig gut getan diese Zeit weit weg von zuhause zu erleben.
Die Mädls und Jungs in unserer Gruppe waren alle toll. Ich hab mich mit allen super verstanden und wie gesagt wir haben heute noch Kontakt. Viele Freunde, die sich wie Familie anfühlen sind jetzt auf der ganzen Welt verstreut. Ich freu mich wenn ich mal wieder jemanden treffen darf (ich hoffe es ist auch trotz Corona bald wieder möglich).
Die Ausbildung, Unterkunft, Flug, Verköstigung und die Zeit davor und danach hat sehr viel gekostet. Aber für mich hat sich jeder Cent gelohnt. Die Erfahrungen, die Gefühle, die Ausbildung, das Wissen und die Menschen kann man mit Geld nicht aufwiegen.
Ich hatte nicht geplant Yogalehrerin zu werden aber das Unterrichten hat mir Spaß gemacht und wir wurden auch ermutigt zu unterrichten. Ich wollte einfach auch anwenden was ich gelernt habe, ich wollte weitergeben was ich lernen durfte und ich wollte üben.
Meine größte Herausforderung: die Stimme
Meine Challenge war auf jeden Fall meine Stimme. Wer mich kennt weiß, dass ich sehr leise und ruhig spreche. Das war schon eine Herausforderung die ich mich stellen musste. 40 Leute mit Meeresrauschen im Hintergrund auf Englisch zu unterrichten hat mich aus mehr als nur einer Komfortzone gelockt. Das wusste ich auch schon vor der Ausbildung und hab die Zeit genutzt mich diesem Thema auch zu widmen. Jeden Tag bin ich schon um 6 zum Strand, hab mein Stimm-Mantra gesungen und geübt um mehr aus mir herauszugehen, um gehört zu werden. Das war intensiv aber hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Journaling
Was ich mir auch mitgenommen habe von dieser Zeit ist das Journaling. Ich hab davor schon hin und wieder mal etwas aufgeschrieben aber noch nie so intensiv wie auf Bali. Wir hatten jeden Tag Fragen, die wir uns stellen durften. Wir wurden von Meghan richtig motiviert unsere Gedanken, Ideen und Gehirngespinste zu Papier zu bringen. Da waren einige sehr interessante Erfahrungen für mich dabei. Ich schreib nach wie vor sehr gerne meine Gedanken auf. Journaling haben wir übrigens auch in unsere ME:treat Guides Basis- und Self-Care Rituale Guide etwas näher beschrieben, falls dich das interessiert (Eigenwerbung an dieser Stelle).
Am Ende der Ausbildung mussten wir in der Gruppe eine komplette Einheit unterrichten. Es war richtig schön dann auch alle anderen zu sehen, bei ihrem Unterricht mitzumachen und die Entwicklung zu sehen. Jede und jeder hat gestrahlt und war in ihrem/seinem Element. Da hab ich auch gemerkt, wie Energie funktioniert, welchen Unterschied es macht ob man zu 100% dabei ist oder eben nur so halb.
Mein Start als Yogalehrerin zurück in Österreich
Nach der Ausbildung hab ich auch sofort angefangen zu unterrichten um nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen. Ich denke das war auch wichtig und gut für mich. Den Start hätte ich mir schon etwas einfacher vorgestellt. Mittlerweile gibt es echt viele YogalehrerInnen hier in Salzburg und das Angebot ist endlos. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich damit gestartet habe. Wenn ich das vorab schon gewusst hätte, hätte ich mich vielleicht entmutigen lassen. Alles braucht seine Zeit und kommt wenn es sein soll. Das hab ich auf jeden Fall gelernt.
Wie es nach der Ausbildung weiterging
Ich liebe Yoga immer noch und die Praxis gibt mir extrem viel. Was ich allerdings gelernt habe ist, dass Yoga unterrichten auch bedeutet sehr viel von seiner Energie zu geben. Es kann schon fordernd sein. Ich habe mit sehr vielen Stunden gestartet und auch einfach jede Gelegenheit genutzt um zu unterrichten. Das war die ersten 2 Jahre jetzt extrem wichtig für mich. Ich hab auch weiterhin viele Workshops besucht, Ausbildungen gemacht und auch versucht noch Yoga für mich zu machen. Das hat mich zeitweise auch an meine Grenzen gebracht. Aber ich weiß was hilft. Pausen. Und genau so eine Yoga-Pause lege ich deshalb auch regelmäßig ein. Heuer habe ich mir den ganzen September freigenommen und auch über Weihnachten werde ich eine kleine Pause machen.
Ich freu mich riesig, dass du bis hier gelesen hast. Vielleicht inspiriert dich meine Erfahrung ja. Wenn du mehr über meinen Yogaweg oder meine Kurse wissen willst, dann schau gerne bei Instagram vorbei oder abonniere meinen Newsletter, da teile ich viel öfter meine Yogageschichten aus dem Alltag.
Hab einen schönen Tag und bis bald.
Namasté